Das hatte ich fast schon vermutet.
Dann darf ich mich aber auch nicht darüber ärgern, wenn es entgegen meiner Vorstellungen läuft.
Wer in einer Demokratie von seinem Wahlrecht kein Gebrauch macht, darf sich auch nicht beschweren, wenn es sich politisch in eine Richtung verändert, die ich partout nicht möchte, denn ich (und die anderen Nichtwähler) hätten es ja eventuell beeinflussen können.
Verstehen kann ich die Austritte, klar, aber dann muss ich eben auch die Entscheidung der Mitglieder dulden, wenn ich selbst auf mein Stimmrecht zur Veränderung verzichte!
Grundsätzlich Zustimmung, allerdings greift hier das Beispiel mMn nicht ganz so einfach wie du es hier darstellst.
JHV von Vereinen, Verbänden oder auch Parteien vor dem Hintergrund von Wahlen/Abstimmungen mit besonderer
Tragweite sind in hohem Maße vorbereitet und niemals offen.
Z. B.
Auf der einen Seite befinden sich die Vereinsgremien und auf der anderen Seite eine gut strukturierte Opposition, die
in der Regel etwas verändern möchte. Um diese Veränderungen herbeizuführen, bedarf es in allen Belangen eines starken
kompetenten Gegenkandidaten. Dies reicht allerdings nicht, da man i. d. R. mit der Stimmengewalt der Gegenseite rechnen
muss, also braucht man Mehrheiten.
I. d. R. haben Vereinsfunktionäre Möglichkeiten die Mitglieder zu mobilisieren und auf den Tag der Wahl einzustimmen
(Lobbyarbeit). Sie haben durch die jeweiligen Spartenleitungen/Trainer etc. die Möglichkeiten Mitglieder zu mobilisieren, sie zu "vereinen".
Als außenstehender "Rebell" muss man sich erst "Gehör" verschaffen. Dazu benötigst du Überzeugungsarbeit, welche allein
schon schwerfällt, weil du ein Außenstehender (fremd) bist. Bist du einer aus dem inneren Zirkel ist es sicherlich einfacher.
Wenn dann die Gremien noch Einfluss auf die Kandidatenliste nehmen, indem sie diese begrenzen und zwar so, dass eigentlich
kein wirklich kritischer Kandidat zugelassen wird, dann läuft es eben so, wie wir es jetzt erleben.
Bis jetzt sehen wir voll angepasste AR-Mitglieder.
Es wurde kein Kandidat mit sportlicher Kompetenz zugelassen, einer der der Geschäftsführung hätte gefährlich werden können
oder der vielleicht sogar die "Angepassten" hätte beraten können (Einfluss nehmend).
Es werden dann auch schon mal "Empfehlungen" pro Kandidaten ausgesprochen von denen man Loyalität erwartet bzw. sie auch
einer gewissen Einflussnahme unterliegen.
Wenn ich also als Vereinsfunktionär einigermaßen sicher sein will, bewege ich eben die Hebel, bis hin zur Mobilisierung einzelner Sparten
und deren Mitglieder. In diesen Sparten betreibe ich starke Lobbyarbeit, beschreibe Szenarien oder "belohne" durch zusätzliche
Ausstattungskriterien in den einzelnen Sparten.
So erzielst du dann bei knapp über 600 Stimmberechtigten einen Stimmenanteil bei den ersten drei Kandidaten von fast "400" und bei dem vierten Kandidaten knapp unter 200 (die anderen Kandidaten mit einem noch geringerem Stimmenanteil).
S. h., eine Stimme ohne eine starke Fraktion bringt gar nichts und dies jetzt auf die JHV bezogen macht deine grundsätzliche Aussage keinen
Sinn. Hätte jemand bis zu 800 km durch die Republik fahren sollen für eine solche Veranstaltung?
Donald Trump hätte unter den über 40000 Werder-Mitgliedern ca. 1000 in geheimer Aktion rekrutiert denen einen Wochenende in Bremen spendiert
und sich in den Aufsichtsrat gewählt.

So ist es in Vereinen, Verbänden, Parteien und der Kirche. Es gibt ausreichend Beispiele wo Leute trotz Inkompetenz, Betrug etc.
in Amt und Würden gehalten wurden/werden und das eben durch solche Machenschaften.
Dann sind wir raus aus der Demokratie.