"In der Bundesliga kommen immer mehr Event-Besucher, um sich berieseln zu lassen. Dieser Bogen darf nicht überspannt werden", kritisierte Hamburgs Torwart Frank Rost bereits im "Sommermärchen"-Jahr in einem Interview mit dem "kicker". "Das hat nicht mehr viel mit Fußball zu tun. Die echten Fans jeder Couleur werden durch Verbote vergrault. Irgendwann kommt die Frage auf, wo die Stimmung geblieben ist. Alles muss kontrolliert ablaufen, planbar sein. Aber Emotionen können nicht einfach verordnet werden. Im übertriebenen Sicherheitswahn und dem Schielen auf Profit verlieren viele die Wurzeln des Fußballsports aus den Augen."
Rosts Kritik zielt auf eine Bürokratisierung der Fan-Kultur, die unter anderem mit dem "Fahnenpass" und einer Längen-Reglementierung von Fahnenhaltern eine skurrile Absurdität offenbart.
Der Top-Keeper ist seit seiner Zeit auf Schalke Mitglied der Ultras Gelsenkirchen, "aus Überzeugung, nicht aus Image-Pflege. Diese Jungs geben soviel Herzblut für ihren Verein, da soll diese Geste ein klitzekleines Dankeschön sein." Doch über diesen symbolischen Akt hinaus denkt Rost auch wie ein Ultra: "Die Gefahr im Profifußball ist groß, dass man sich immer mehr von der Basis entfernt, weil man selbst im Goldenen Käfig sitzt. Ich will das nicht."
Quelle: http://de.eurosport.yahoo.com/17112009/73/bundesliga-teil-3-operette-statt-inferno.html




